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Transformance

Ein Film über die Energiewende

Ab Januar 2018 in folgenden Kinos

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Kritik im Tages-Anzeiger vom 4. Januar 2018

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Open Air St. Johanns-Park

Am 18. September ist TRANSFORMANCE im St. Johanns-Park zu sehen. Motto: "Die Kraft der Lokalen". Denn Jede und Jeder kann zur Energiewende beitragen. Anschliessend findet ein Gespräch mit Fabian Müller vom Verein Nomatark statt.

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Kritik im Tages-Anzeiger vom 4. Januar 2018

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Transformance auf SRF Kultur

SRF Kultur zum Film: Im Schweizer Dokumentarfilm «Transformance» stellen Unternehmer und Wissenschaftler Ideen vor, mit denen sie den Klimawandel aufhalten wollen. «Transformance» bedeutet etwa «Wandel». Dieser Wandel ist möglich. Und angesichts von Wetterkatastrophen, Hungersnöten oder schmelzenden Polen ist es für diesen Wandel allerhöchste Zeit.

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Rückschau: Vorpremiere vom 8. Januar

Am 8. Januar 2018 feierte der Film Vorpremiere im Kino Kosmos in Zürich. Rund 150 Gäste sahen den Film und besuchten im Anschluss die Podiumsdiskussion, an der Prof. Dr. Greta Patzke von der Universität Zürich, Prof. Dr. Anton Gunzinger von Supercomputing Systems und Bruno Bébié, Energiebeauftragter der Stadt Zürich teilnahmen. Hier geht's zur Website des Kosmos.

Über den Film

Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit sind wir gezwungen, uns ernsthaft mit der Zukunft der Erde auseinanderzusetzen, und zwar im globalen Kontext. Wir brauchen neue Energiekonzepte: Energieproduktion, -verteilung und -verbrauch müssen grundlegend neu definiert und organisiert werden. Bei allen Herausforderungen liegen auch einmalige Chancen in diesem Transformationsprozess. An erster Stelle steht dabei die Abkehr von fossilen Energien und ihren schädlichen Auswirkungen.

Wie packen wir die Zukunft an? Welche Konzepte sind vielversprechend? Wo stehen wir? TRANSFORMANCE schafft in diesen Fragen Klarheit und beleuchtet den Transformationsprozess aus der wissenschaftlichen, technischen, ökonomischen, philosophischen und psychologischen Optik. Der Film portraitiert Persönlichkeiten, die Pioniere dieses Wandels sind, und ergründet ihren Antrieb: Techniker und Ingenieure, welche Lösungen suchen – Wissenschaftler, die zu bahnbrechenden Ideen forschen – und Denker, welche die prinzipiellen Fragen stellen.

Der Film ist ein Plädoyer für einen globalen Bruch mit den zerstörerischen Riten und unheilvollen Denkblockaden der Moderne. Er regt an nachzudenken und macht Mut, den Wandel zu verfolgen.

Portraits der Protagonisten

Dr. Suzanne Thoma
CEO BKW

Dr. Suzanne Thoma
CEO BKW

«Ich bin keine Sozialromantikerin. Ich führe ein Unternehmen das Strom produziert, an der Börse kotiert ist und Gewinn machen muss. Meine Aufgabe als CEO ist es, die BKW zukunftsfähig zu machen und ihr Wachstum zu sichern.»

Suzanne Thoma ist CEO der BKW Gruppe, einem international tätigen Energie- und Infrastrukturunternehmen im Mehrheitsbesitz des Kantons Bern. Sie richtet die BKW seit ihrem Amtsantritt beharrlich auf die Energiewende aus um und baut das Unternehmen zielstrebig nach der neuen Unternehmensstrategie um. Der bislang wichtigste Meilenstein ist der Entscheid, das Kernkraftwerk Mühleberg Ende 2019 ausser Betrieb zu setzen und es rückzubauen. Dabei betont Suzanne Thoma, dass dieser Entscheid kein politischer oder ideologischer, sondern ein rein unternehmerischer sei – denn mit dem Verkauf von Strom lasse sich heute kein Geld mehr verdienen, und eine Erholung dieser Situation stehe in den Sternen.

Prof. Dr. Greta Patzke
Universität Zürich

Prof. Dr. Greta Patzke
Universität Zürich

«Wir können nicht einfach zusehen, wie wir unser gesamtes Erdöl verblasen. Ich möchte später als jemand in Erinnerung bleiben, der den Menschen die künstliche Photosynthese gegeben hat.»

Die Photosynthese ist einer der wichtigsten Prozesse in der Natur: Mithilfe von Farbstoffen wandeln Pflanzen, Algen und einige Bakterienarten Lichtenergie, Wasser und CO2 in chemische Energie um. Greta Patzke hat sich kein geringeres Ziel gesetzt, als die künstliche Photosynthese zu ermöglichen. Die Wissenschaft habe, so Patzke, eine grosse Verantwortung: Sie müsse dazu beitragen, die grossen Energie- und Klimaprobleme unserer Zeit zu lösen.

Das Projekt ist äusserst ambitioniert, denn Wasser ist eine der «stabilsten Verbindungen in der Chemie des Lebens». Und bei der künstlichen Photosynthese geht es darum, Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten – also dieses stärkste aller Lebenselixiere aufzubrechen. Die Professorin sieht darin eine Mission: Sie sucht nach einer Technologie, mit der überall und jederzeit, unabhängig vom Stromnetz, Energie produziert werden kann.

Prof. Dr. Dr. Rafaela Hillerbrand
Karlsruher Institut für Technologie

Prof. Dr. Dr. Rafaela Hillerbrand
Karlsruher Institut für Technologie

«Das Leben unserer Kinder und Enkel ist wichtiger als unser eigenes. Beim Thema Nachhaltigkeit geht es um Generationengerechtigkeit.»

Rafaela Hillerbrand ist Physikerin und Philosophin und forscht in Karlsruhe. Sie war Beraterin der Ethikkommission der Deutschen Bundesregierung, die unter der Leitung des damaligen Umweltministers Klaus Töpfer nach Fukushima eine neue Energiestrategie in Angriff nahm.

Der Klimawandel stellt die Menschheit vor globale und generationen-übergreifende Probleme. Die Ethik ist hier eine Brücke zwischen Naturwissenschaften und Politik. Wir streiten uns heute über die Frage, ob wir am Vorabend einer Notstandssituation leben oder nicht. Für die eine gibt es gar keinen Grund zum Handeln, für die Anderen ist es 5 Sekunden vor 12. Hillerbrand geht der Frage nach, ob wir angesichts des Klimawandels überhaupt zu etwas verpflichtet sind. Sie ergründet unsere Verantwortung zu handeln und wie die Pflichten in dieser Verantwortung verteilt sind.

Prof. Dr. Bruno Latour
Philosoph Sciences Politiques, Paris

Prof. Dr. Bruno Latour
Philosoph Sciences Politiques, Paris

«Das Ziel besteht darin, das Volk, das zwischen Ökonomie und Ökologie umherirrt, zu begleiten. Wir befinden uns in einer Epoche der Entscheidung.»

Latour ist einer der einflussreichsten Ideengeber der Gegenwart. Er hat mit seiner Theorie, dass Menschen nicht allein handeln, sondern vernetzt mit Dingen aktiv sind, das weltweite Denken seit den siebziger Jahren inspiriert. Heute treibt ihn um, dass die erhitzte Erde aktiv rumort und dass sich die Welt durch die drohenden ökologischen Kollapse politisch verwandelt. Das 20. Jahrhundert war ein verlorenes Jahrhundert, sagt der 67-Jährige.

Er warnt vor den kommenden Klimakriegen, dem Kampf um Wasser, Land, Energie und Rohstoffe: Krieg zu verhindern sei für Europäer das oberste Gebot. Latour ist kein Apokalyptiker, die Apokalypse müsse jedoch als Möglichkeit in Betracht gezogen werden, um tätig zu werden: Nach Latour ist es weder möglich so zu tun, als habe man alles im Griff, noch zu behaupten, es ginge ohnehin bald zu Ende.

Dr. Steve Howard
Chief Sustainability Officer bis 2017, IKEA Konzern

Dr. Steve Howard
Chief Sustainability Officer bis 2017, IKEA Konzern

«We've hit peak home furnishings.»

Steve Howard war bis Mitte 2016 verantwortlich für die Umwelt- und Sozialverträglichkeitsstrategie des IKEA-Konzerns. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, dass die nötige Energie für Läden und Fabriken bis 2020 aus erneuerbaren Energien stammen wird. IKEA will zudem 1 Milliarde Euro in erneuerbare Energien und Massnahmen investieren, welche arme Bevölkerungsschichten beim Kampf gegen die Folgen der Klimaerwärmung unterstützen. Gleichzeitig sollen die Verkaufszahlen im selben Zeitraum verdoppelt werden.

Darin sieht Howard keinen Widerspruch: Es sei für die Wirtschaft möglich, ein karbonfreies Wachstum zu erreichen. Allerdings müssten Unternehmen die Veränderungen als Chance begreifen zu überdenken, wie sie ihr Geschäft betreiben. Ansätze für IKEA sieht er beispielsweise in einer «zirkulären IKEA», in der Kunden Produkte reparieren lassen und recyceln können. Denn der Appetit der westlichen Konsumenten nach Wohnungseinrichtungsgegenständen habe seinen Höhepunkt erreicht. Ironisch auf Peak Oil anspielend, spricht er von «Peak Stuff». Howard meint, dass

Prof. Dr. Anton Gunzinger
Gründer und Delegierter des VR Supercomputing Systems AG

Prof. Dr. Anton Gunzinger
Gründer und Delegierter des VR Supercomputing Systems AG

«Wir leben heute von der Substanz der Erde – es ist 5 vor 12. Die Erde ist eine grosse Allmend – und die Menschen sind auf Gedeih und Verderb von ihr abhängig. Deshalb müssen wir die Entwicklung umkehren – und wir alle Möglichkeiten dazu.»

Prof. Dr. Anton Gunzinger hat mit seinem revolutionären Supercomputer die IT-Welt der 90er-Jahre international überrascht. 1993 gründete Anton Gunzinger die Firma Supercomputing Systems AG, welche die Entwicklung und Vermarktung von Supercomputern zum Ziel hatte. 1994 wurde Gunzinger vom Time Magazine als einziger Schweizer als einer der 100 kommen Leader auserwählt.

Schon immer Vordenker, sagt Gunzinger heute, dass der faire Preis für einen Liter Benzin bei 12 Franken liege. Der Mann ist nicht irgendein Spinner. Er ist nicht nur erfolgreicher Unternehmer, sondern auch Professor an der ETH Zürich. Die Energiezukunft treibt ihn um und seine Ziele sind alles andere als bescheiden: Er will die Schweiz zum «energiepolitischen Paradies» auf Erden machen. «Wir Schweizer könnten im Umgang mit Ressourcen eine Vorreiterrolle einnehmen», sagte er einmal.

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